Aktualisiert vor 2 Jahren von Claudia Böhm
Regensburg – Ziemlich selbstbewusst sind die Schüler/innen der Privaten Schulen Breitschaft. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen auf ihren Abschluss – von Stress oder gar Panik vor den Prüfungen aber keine Spur. Alle haben sie konkrete Vorstellungen davon, wie es später weitergehen soll. Und sie können zu Recht zuversichtlich sein.
Von Claudia Böhm
Montagvormittag in der Salzburger Gasse 1 in Regensburg. In den Räumen der Privaten Schulen Breitschaft herrscht reger Betrieb. Die Wochen rund um die Pfingstferien haben es in sich: Die Abschlussprüfungen stehen an.

Das Ende der Schulzeit ist in absehbarer Nähe
Michael und Adrian besuchen die Fachoberschule (FOS) für Wirtschaft. Am Mittwoch müssen sie in die mündliche Abschlussprüfung. Worüber sie in der Prüfung diskutieren müssen, wissen sie noch nicht. „Wahrscheinlich ist es ein aktuelles politisches Thema“, spekulieren sie, „der Brexit oder die Europawahl vielleicht.“ Die beiden Schüler fühlen sich von ihren Lehrern gut vorbereitet. „Man kriegt zwar nichts geschenkt, aber es muss sich keiner von uns Sorgen machen“, meint Michael. „Sobald wir Betriebswirtschaftslehre und Mathe hinter uns haben, ist das Schlimmste geschafft,“ ergänzt Adrian.
Mit der letzten schriftlichen Prüfungen am 31. Mai endet ihre Schulzeit. Beide haben schon konkrete Pläne, wie es dann für sie weitergehen soll. Michael möchte Angewandte Volkswirtschaftslehre studieren, „mein großer Traum seit Jahren.“ Adrians Plan ist es, den Beamtentest zu schreiben, um in die Innere Verwaltung zu kommen.
Bevor es wieder ernst wird, haben sich die beiden nach erfolgreicher Prüfungsphase aber noch eine Belohnung verdient. Michael und sein Bruder dürfen sich auf ein Rammstein-Konzert freuen, während es für Adrian nach „einer Woche Durchschlafen“ mit Freunden nach Mallorca gehen wird.

Gute Zukunftsperspektiven für Wirtschaftsschüler
Die Wirtschaftsschüler Mäx, Nancy und Emily arbeiten auf den mittleren Schulabschluss hin. Ihre schriftlichen Prüfungen sind erst im Juni, aber durch den früheren Notenschluss in der Abschlussklasse spüren auch sie schon jetzt verstärkten Druck. Nervös sind sie nicht, denn sie wissen, dass ihr Abschluss bei Arbeitgebern hoch im Kurs steht. Während Leistungssportlerin Emily und Halbamerikanerin Nancy im September eine kaufmännische Ausbildung beginnen werden, hängt Mäx nochmal zwei Jahre FOS an, um später Physik studieren zu können.
Meinungsbildung als schulische Aufgabe

Dass Schülerinnen und Schüler sich im Rahmen der Fridays-for-Future-Bewegung engagieren oder gegen vermeintlich zu schwere Abituraufgaben protestieren, finden nicht nur sie gut, auch Schulleiterin Barbara Kasberger befürwortet politisches Engagement. „Wenn Schüler ordnungsgemäß durch ihre Eltern entschuldigt werden, lassen wir sie an den Freitagsdemonstrationen teilnehmen.“ Die Leiterin der Wirtschaftsschule findet es nicht nur legitim, dass ihre Schützlinge für die eigene Meinung eintreten, vielmehr hält sie es für eine schulische Aufgabe, Meinungsbildung zu unterstützen. „Es könnte sogar sein, dass man auf so einer Demo mehr lernt, als in den drei Stunden Unterricht, die man dadurch verpasst“.
Eine Haltung, die Respekt verdient und zeigt, welches Vertrauen eine Schule den jungen Leuten entgegenbringen kann. So gestärkt können die Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs allen Prüfungen im Leben gelassen entgegenblicken.